Im Holzhaus arbeiten, wohnen & Gäste empfangen auf dem Demeter Betrieb
Wer aus Überzeugung und Leidenschaft einen Bio-Landwirtschaftsbetrieb gründet, der möchte dort natürlich auch ökologische Wirtschafts- und Wohngebäude in nachhaltiger Bauweise errichten. Was liegt also näher als mit massivem Holz zu bauen? Solide Bestandsgebäude ließen die Eigentümer vom „Wünnerhof“ in Hattingen nicht abreißen, bauten aber ein großes, neues Fullwood Holzhaus auf einen bestehenden Keller, dessen marodes Erd- und Obergeschoss abgerissen werden musste. Dort sind nun ein großes, helles Hofcafé sowie Mitarbeiterwohnungen untergebracht.
Holzhaus „Wünnerhof“ besteht aus der 20cm dicken, einschaligen Blockbohlenwand, deren Setzungsfreiheit sorglose und energieeffiziente Gebäudenutzung garantiert. Ihr Polarkiefernholz durfte langsam wachsen, stammt aus zertifizierter Forstwirtschaft und ist chemisch unbehandelt. Innen wurden sowohl die Holzwände als auch der Sichtdachstuhl mit einer leicht aufhellenden UV-Schutzlasur behandelt, um ein Nachdunkeln vorzubeugen. Außen wurde lediglich eine Schutzlasur aufgetragen, das widerstandsfähige Holz ansonsten naturbelassen. Es darf also nach und nach vergrauen. Konsequenterweise wählte man Holzfenster mit Dreifachverglasung und es wurde ausschließlich natürliche Holzwolle zum Dämmen, beispielsweise des Daches, genutzt.
Holzhaus verbindet Nachhaltigkeit, ökologisches Bewusstsein & Weltoffenheit
Gemeinsam mit dem eigenen Architekten und Fullwood wurde das massive Holzhaus geplant (strenggenommen sind es zwei), die Wände und Bauelemente daraufhin im Fullwood-Werk passgenau gefertigt, zur Baustelle transportiert und dort von den erfahrenen Fullwood-Monteuren zuverlässig errichtet. Sämtliche Anschlussgewerke wurden danach von den Hauseignern an örtliche Handwerksbetriebe vergeben. Energielieferanten sind Sonne und Holz, das bedeutet: Mittels Solarthermie und einer Scheitholzheizung wird sämtliches Wasser erwärmt, auch das für die Fußbodenheizung und die zusätzliche Wandheizung (im Obergeschoss). Ein Pufferspeicher im Carport sorgt dafür, dass stets genug Warmwasser vorhanden ist. Im Café sorgt außerdem ein großer Kamin für Gemütlichkeit. Das Scheitholz stammt aus dem eigenen Wald und wird ebenfalls im Carport gelagert. Zur Stromerzeugung wird Photovoltaik genutzt, wovon aber nur 60% fürs Privathaus verwendet werden dürfen und der Rest ins öffentliche Netz gespeist werden muss. Auch Regenwasser wird nicht verschwendet, sondern vernünftig genutzt durch Regenwasserrückführung sowie eine Regenwasserzisterne. Des Weiteren ist ein Brunnen auf dem Hof in Betrieb, und der Wirtschaftsteil wird mittels einer Dreikammer-Kläranlage biologisch geklärt. Privat, also fürs Wohnen, wird öffentliches Wasser genutzt. Apropos Wohnen: Der Betriebsleiter wohnt im hinteren Teil des Gebäudes in einer großen Wohnung. Da auf dem Hof auch viele internationale Mitarbeiter im Stil von Work & Travel beschäftigt werden, stehen diesen ein Gemeinschaftsappartement, Zimmer und Bauwagen zum Wohnen zur Verfügung. Am hiesigen Standort wird ausschließlich Gemüse angebaut und das Café betrieben, die direkte Lage am Neanderland Steig in der Elfringhauser Schweiz zieht viele Gäste an. Eine Zeltwiese steht ebenfalls zur Verfügung.
Zwei fast identische Holzhäuser versetzt aneinandergebaut
Holzhaus „Wünnerhof“ besteht strenggenommen aus zwei separaten Gebäuden mit fast identischen, rechteckigen Grundrissen, die versetzt aneinandergebaut wurden. Die leichte Hanglage erforderte ein Kellergeschoss, das vom Altbestand übernommen werden musste. Im vorderen, minimal kleineren Gebäude befindet sich im Erdgeschoss die Gastronomie mit Speiseraum, Küche und Gästetoiletten. Highlight des lichtdurchfluteten Gästeraums ist die großzügig verglaste Giebelwand und der hohe, bis zum First offene Luftraum, der den Blick auf den imposanten Sichtdachstuhl und eine Galerie freigibt. Im Dachgeschoss befindet sich ein Appartement mit Schlafzimmer, Wohn-/Esszimmer, Küche und Bad, das über eine Außentreppe zugänglich ist. Vom Appartement aus gelangt man auf die Galerie. Im dahinter liegenden Holzhaus ist im Erdgeschoss die Wohnung für den Betriebsleiter untergebracht. Sie umfasst einen weitläufigen offenen Wohn-/Ess-/Kochbereich, ein Gäste-WC und einen separaten Trackt mit Flur, zwei Schlafzimmern und einem Badezimmer. Von der geschlossenen Diele des Erdgeschosses gelangt man ins Dachgeschoss, wo weiteren Mitarbeitern zwei sehr große Wohn-/Schlafzimmer mit eigenen Küchenanschlüssen und ein großes Gemeinschaftsbad zur Verfügung stehen, alles von einem Flur aus erreichbar.