Ungewöhnliches Holzhaus nach Maß
"Genauso gerne wie ich hier immer schon gewohnt habe, gehen wir auch auf Reisen. So habe ich im Urlaub Holzhäuser kennengelernt und bin seitdem großer Fan von der tollen Atmosphäre darin.", erzählt der Eigentümer von Holzhaus "Upladhin". "Jetzt haben wir immer ein Urlaubsgefühl im eigenen Heim – besser geht's nicht!", schwärmt er. Von einem Rundstammhaus ließen die Kretschmers aber lieber die Finger und entschieden sich für glatte und vor allem setzungsfreie Polarkiefernwände.
Traumbedingungen für's Holzhaus trotz schwierigem Grundstück
Zusammen mit Fullwood haben Hardy und Verena Kretschmer aus der Not eine Tugend gemacht: "Wegen der Lage des Grundstücks und dem Bebauungsplan mussten wir unser Holzhaus nach Norden ausrichten. Gleichzeitig wollten wir so viel Tageslicht wie möglich im Wohnbereich und in allen anderen Räumen haben. Hinzu kam, dass an der Westseite an ein Steingebäude angebaut werden musste. Zuletzt wollten wir dann natürlich auch unsere Privatsphäre schützen und Einblicke von Nachbarn minimieren.", zählt der Hauseigentümer auf. So entstand ein längliches Grundrissrechteck, das sich an der Nordseite zu einer dreieckigen Giebelwand mit stumpfem Winkel zuspitzt. "Die bodentiefen Fenster an den schrägen Giebelteilen fangen in beiden Geschossen Morgen- und Abendsonne ein, da sie nach Osten und Westen geneigt sind.", freut sich die Hausherrin. Hoch positionierte, schmale Lichtbänder lassen an der Ostseite Tageslicht aber keine neugierigen Blicke in den offenen Wohnbereich und bieten im Hausinnern viel Platz zum Stellen entlang der Wand. Dachflächenfenster lassen natürliches Licht ins Obergeschoss. Das reichte dem Paar aber nicht: "Wir haben noch mehr Tageslicht ins Dachgeschoss gebracht, indem wir das Satteldach zu einem steilen Pult hochgezogen haben. Dadurch entstand eine zusätzliche Wand obenauf – in der Längsachse des Gebäudes – in die wir drei breite Lichtbänder einbauten, die viel Morgenlicht hereinlassen.", erklärt Hardy Kretschmer, Profi in Sachen detaillierte Planung und mit hervorragender räumlicher Vorstellungskraft gesegnet. Drinnen wird das Licht dann auch noch von den weißen Dachschrägen reflektiert.
Moderne Holzhaus Optik mit einem Hauch sakraler Anmutung
Der Nordgiebel von Holzhaus Upladhin, dem sich Terrasse und Garten anschließen, mutet in seiner Ansicht sakral an, was aber eher willkommener Zufall als Absicht ist. Betont wird dieser Eindruck zusätzlich durch die lange Rechteckform des Baukörpers, in dem nach Süden hin sogar eine Garage nebst Hauswirtschaftsraum mit Solar-/Heizungsanlage integriert sind. Die Polarkiefernwände sind mit einem leicht aufhellenden Schutzanstrich versehen, der das massive Holzhaus vor optischer Vergrauung bewahrt. Anthrazitgraue Kunststofffenster ("Ich will nie mehr streichen müssen!") passen zu der grauen Dacheindeckung (Betonziegel) und den silbergrauen Spritzschutzblechen an Traufe und Giebelabschluss. An der südlichen Giebelwand befinden sich das anthrazit farbige Garagentor und die im selben Ton gehaltene Eingangstür. Ein bodentiefes Fenster (Erdgeschoss) und zwei kleinere Fenster (Dachgeschoss) belichten unten ein Arbeits-/Gästezimmer und oben den Flur sowie ein weiteres Schlafzimmer.
Modernes & helles Holzhaus statt rustikal & düster
"Drinnen haben wir jeden Zentimeter ausgenutzt und uns bei der Planung ganz genau vorgestellt, an welcher Stelle wir wie viel Platz benötigen und wofür!“, erläutert Hardy Kretschmer, der als professioneller Fachhandwerker für Innenausbau viel Erfahrung in dieser Hinsicht hat. Beispielsweise bedachte er, dass die Küchenfenster von rechts anstatt links zu öffnen sein müssen, damit der Wohnalltag reibungslos gelingt. Seine praktische Erfahrung kam ihm nicht nur bei der Planung von Holzhaus Upladhin zugute, sondern auch beim Hausbau selbst. "Fullwood bot unter verschiedenen anderen Baustufen auch eine sogenannte Richtmeistermontage an, bei der die Bauherren ihr Holzhaus selbst mit aufbauen können und später in Eigenregie ausbauen.", sagt Physiotherapeutin Verena Kretschmer. Dieses Angebot nutzte das Paar gerne, zumal man dadurch auch viel Geld sparen konnte. "Bis auf die Elektroarbeiten und Verlegung der Wasserrohre haben wir beide alles eigenhändig selbst erledigt.", fährt sie fort. Die Montage der im Werk exakt gefertigten, wenigen Wandelemente erfolgte unter der Regie und Vorarbeit eines erfahrenen Richtmeisters von Fullwood. "Das schwierigste an dem ganzen Hausbau war, die Wände zum Bauplatz zu bekommen, da die Zufahrt sehr schwierig für den Tieflader war.", lacht der Hausherr.
"Wir wollten unbedingt helle, moderne und luftige Räume. Auf rustikalen Landhausstil stehen wir nicht so.", betont Hardy Kretschmer. "Besonders für meinen Mann ist es wichtig, dass nichts gewöhnlich oder Null-Acht-Fünfzehn ist. Er mag nicht, was jeder hat. Alles soll einzigartig und speziell sein und unseren individuellen Stil ausdrücken.", beschreibt Verena Kretschmer die Planung und Auswahl von Möbeln und Dekorationen. Beim Eintreten ins Holzhaus gelangt man in eine kleine, helle Diele, die über einen schmalen Flur zum offenen Wohnbereich hin führt. Von der Diele führen außerdem zwei Türen zum Arbeits-/Gästezimmer (links) und zur Gäste-DU/WC (rechts). Entlang der weiß gestrichenen Flurwand (links) verläuft eine offene Geschosstreppe nach oben. Um Platz zu sparen besitzt sie rechts kein Geländer und wirkt, trotz der Kombination aus anthrazitfarbigen Metallrahmen und Stufen aus dicken, grauen Holzbrettern, transparent. So kann von oben viel natürliches Licht durch das Treppenhaus in Flur und Diele gelangen. Den Großteil des Erdgeschosses nimmt der Wohnbereich ein, in dem Küche, Esszimmer und Wohnzimmer ineinander übergehen. Er öffnet sich durch die bodentiefen Giebelfenster zur Terrasse und zum Garten hin und wirkt dadurch besonders weitläufig und großzügig. Am nördlichen Ende des langgestreckten Raumes öffnet sich der Wohnbereich vertikal bis hinauf zum First und konstruiert dadurch einen extrem hohen Luftraum. Ansonsten sorgen die offene Balkendecke in üblicher Raumhöhe sowie die hellen, glatten Holzwände für viel Behaglichkeit im Holzhaus, ohne zu "drücken". Neben den geschwungenen Kanten der steinernen Küchenarbeitsplatte (aus "Labrador Seapearl") fällt vor allem der ausgefallene, weiße Kaminofen in kugelförmigem Design aus Italien auf. Die einheitlich im EG verlegten, großen, dunkelgrauen Fliesen setzen sich sogar draußen auf der Terrasse fort.
Ausgeklügeltes Platzangebot im Holzhaus
Im Dachgeschoss verlegten die Kretschmers Laminat in Holzdielenoptik und setzten auf weiß verkleidete, glatte Dachschrägen. Der Kniestock ist niedrig und der Flur schmal, so dass kaum Platz zum Stellen hoher Möbel vorhanden ist. Deshalb plante das Paar eine raffinierte Ankleide mit perfekt ausgenutztem Stauraum für Kleidung. Sie ist dem kleinen Schlafzimmer angeschlossen, das von der Galerie aus erreicht wird. Dem Schlafzimmer gegenüber befindet sich das moderne, helle Bad, welches natürlich ebenfalls ausgefallene Objekte (Kunststoff-Teppich in Wiesenoptik, Bodenbelag aus flachen Kieselsteinen, ebenerdige Wasserfalldusche und organisch geschwungener Handtuchwärmer à la "Schweizer Käse"!) beherbergt. Auf der Galerie, direkt am abschließenden Stahlgeländer, befindet sich eine Leseecke in exponierter Lage. Ein weiteres großes Schlafzimmer im südlichen Teil des Dachgeschosses vervollständigt das Raumprogramm. Selbstverständlich hat das sportliche Eigentümerpaar auch an die ferne Zukunft gedacht: Falls man irgendwann nicht mehr in der Lage sein sollte die Treppe hinauf zu steigen, kann das Schlafzimmer kurzerhand ins jetzige Arbeits-/Gästezimmer verlegt werden. Ansonsten ist das Erdgeschoss sowieso schon barrierefrei, auch draußen. Hardy und Verena Kretschmer können sich rundum zufrieden mit ihrem Holzhaus zurücklehnen und darin wohngesund leben – wenn sie nicht gerade auf Reisen sind.